Wie viele Katzen verträgt ein Mensch?

Wie alle Katzenbesitzer am eigenen Leibe schon erfahren konnten, sind Katzen einiges sozialer als man allgemein so annimmt.

 So suchen sie oft von sich aus die Nähe ihres Menschen, leider oft gerade dann, wenn dieser in diesem Moment die Katzen nicht auf dem Schoss oder den Schultern brauchen kann.

 Ganz zu schweigen von neugierigen Katzenpfoten auf den Tasten des Computers, des Telefons während eines Gespräches oder auf dem Schreibtisch beim Ausfüllen eines wichtigen Formulars.

Seltsamerweise kann man den Samtpfoten deswegen nur selten böse sein, im Gegenteil, oft fühlt man sich eher geehrt, dass die Katzen sich mit einem beschäftigt.

Es gibt wohl auch nichts Schöneres, als eine schlafende Katze zu beobachten, strahlt sie doch soviel Ruhe und Ausgeglichenheit aus, dass man sie auf keinen Fall aufwecken möchte.

Nun, solange man nur eine Katze beherbergt, mag das alles ja ganz problemlos zugehen. Auch eine Katze im Bett ist noch zu ertragen. Ungemütlicher wird’s dann, wenn eine zweite Katze dazukommt. Diese sieht sich natürlich auch als volles Mitglied der Wohngemeinschaft und beansprucht genauso das kuschelige, warme Bett wie der Rest der Bewohner. Das Ergebnis sieht dann folgendermaßen aus:

1 Bett: 1.60 x 2 m,

2 zusammengekrümmte Menschen,

 2 glückliche Katzen - was will man  mehr?

Wie dann auch Katzen so sind, möchten sie ihren ergatterten Platz im Bett mit keinem teilen. Das heißt also, jede Bewegung des Menschen wird mit einem tiefen Knurren (nicht zu verwechseln mit Schnurren!!) kommentiert. Nach mehrmaligen Verwarnungen kann auch schon mal eine Attacke auf die Füße stattfinden, was Mensch natürlich vermeiden will, die andere Katze aber als Provokation ansieht und sich dies nicht bieten lässt. Die Folge ist ein kurzer, aber energischer Kampf, meistens auf Kosten der Menschen, die mal wieder um ihren wohlverdienten Schlaf kommen.

Zum Glück haben Katzen nach kurzer Zeit ihre jeweiligen Lieblingsplätzchen im Bett gefunden. Eine Katze bevorzugt die Kniebeugen, um daran geschmiegt sich süßen Mäuseträumen hinzugeben, die andere Katze legt sich lieber in den angewinkelten Arm des Menschen, natürlich mit dem Köpfchen aufs Kopfkissen, und drückt die Pfoten gegen dessen Körper.

Nun wird sich so mancher Leser wundern, warum Mensch all diese Strapazen auf sich nimmt und nicht einfach die Katzen aus dem Bett wirft. Aber im Grunde kennt wohl jeder Katzenbesitzer auch die Antwort auf diese Frage und im Stillen genießen wir alle, von den so stolzen und unabhängigen Katzen akzeptiert zu sein.

 

 

 

 

copyright by Karin Leske